Mein erster Dobson entsteht

Hier will ich euch zeigen, wie ich meinen ersten Gitterrohr-Dobson bauen.

Es wird kein kompletter Eigenbau, da ich den angefangenen Dobson von einem Astrokollegen abgekauft habe. (Gruß an Marc)

 

Marc hatte schon angefangen die Spiegelbox, die Spinne und den Hut zu bauen. Er hatte dabei schon sehr sauber gearbeitet.

Rechts könnt ihr sehen, wie der Zustand war, als ich ihn kaufte.


Als erstes habe ich mir die Spiegellagerung vorgenommen.

Ich habe noch Federn gefunden die ich für die Justage des Hauptspiegel gebrauchen kann. Die habe ich dann eingebaut.

Weiter habe ich vorne jetzt Sternmuttern dran, damit der HS sich gut von vorne aus justieren lässt.

Die FS-Halterung habe ich umgebaut. Habe jetzt Feder angebracht. Mal sehen ob das in der Praxis funktioniert.

Habe die Stangen (Alu, 16x1mm) erst einmal an einem Ende mit 14 mm Buche-Rundhölzer á 5 cm Länge verstärkt und diese dann mittig durchbohrt. Dafür habe ich mir eine Bohrschablone angefertigt.

Somit kann ich die Stangen am "Hut" per Alu-Winkel und Schnellspanner befestigen.

Das OAZ-Brett habe ich aus 12mm Multiplex angefertigt.

Probeweiser mal zusammengebaut. Die Stangen müssen noch auf die richtige Länge gebracht werden.

So, die Stangen habe ich passend gekürzt und den Schwerpunkt bestimmt. Dazu habe ich ein 2 Zoll Okular in den OAZ reingesteckt, aber keinen Sucher montiert. Dann den Tubus auf ein "Staubsaugerrohr" gelegt und den Schwerpunkt gemessen.

Er liegt bei ca. 300 mm vom Ende der Spiegelbox. Da die Spiegelbox 200 mm hoch ist, also 100 mm über Spiegelbox.

Danach habe ich dann die Rockerbox konstruiert. (eine sehr gute Anleitung dafür findet ihr bei Reiner Vogel )

Die Rockerbox habe ich aus 15 mm Birke Multiplex Platten zusammen gebaut. Kaum zu glauben, aber die 3 Löcher in den Seitenwänden machen eine Gewichtsersparnis von knapp 250 gr. aus. Eine Seitenplatte wiegt ohne Löcher ca. 900 gr. und mit Löcher 650 gr.

Die Höhenräder habe ich aus 18 mm Birke Multiplex gemacht. Sie haben einen Durchmesser von 450 mm. Die kleinen Räder sind für die Aufnahme von Bolzen für digitale Teilkreise.

Als Gegenlager für die Teflonpads habe ich an den Höhenräder Melamin Kantenumleimer mit Struktur gewählt.

Und für das Azimuthlager habe ich 0,8 mm Alu-Strukturblech genommen, welches ich mit Kontaktkleber von unten auf die Rockerbox geklebt habe.

 

Hier mal Bilder nach der Montage aller Teile und bereit für den ersten Test am Stern.

Die Kombination der Lager Teflon/Alu-Strukturblech bzw. Teflon/Kantenumleimer funktioniert nach dem ersten Test sehr gut.

Kein Ruckeln oder übers Ziel hinausschießen. Selbst bei 300 facher Vergrößerung ist das Nachführen kein Problem.

Den Sucher habe ich erst einmal provisorisch montiert.

Der Dobson wiegt mit Okular und Sucher knapp 22 kg. Gut, ist vielleicht kein Leichtgewicht, aber immerhin weniger als die Hälfte von dem 12er Sky-Watcher den ich mal besessen habe. Die Höhenräder könnte man noch leichter machen, aber so passt das mit dem Schwerpunkt 100-prozentig. Der Tubus bleibt in jeder Position stehen, auch beim Okularwechsel.

BDSC

Der Dobson hat jetzt ein BDSC bekommen.

BDSC steht für "Bluetooth Digital Setting Circles" und stellt eine Art Navigationssystem für das Teleskop am Nachthimmel dar. Diesfunktioniert mit 2 Encodern. Einen für Altitude und ein für Azimuth.

Als Programm habe ich dafür SkySafari Plus auf dem Tablet drauf.

Zusätzlich habe ich einen Streulichtschutz aus einer günstigen "Gymnastikmatte" gemacht, die mit Klett an dem Hut befestigt wird.